Soziale Kommunikation & Interaktion

Zu der kommunikativ-sozialen Verhaltenskomponente des Autismus-Spektrums gehören u.a. Schwierigkeiten in der geteilten Aufmerksamkeit (engl. joint attention), im Blickkontakt und Imitation anderer Menschen. Ebenso fällt es vielen autistischen Personen schwer, nonverbale Signale anderer Menschen (z.B. Mimik, Gestik) zu erkennen und zu interpretieren, ebenso können Probleme in der Perspektivenübernahme (Theory of Mind) zum Verständnis von Gedanken, Absichten, Wünsche und Gefühlen bestehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das oftmals wörtliche Verstehen von Sprache unabhängig vom aktuellen Kontext, was zu Missverständnissen und Verwirrung in sozialen Situationen führen kann. Zum Beispiel fällt es autistischen Menschen schwer, Ironie und Metaphern zu verstehen und zu benutzen. Viele autistische Kinder zeigen weniger Interesse an So-tun-als-ob-Spielen als ihre Altersgenossen, oder allgemein ein eingeschränktes fantasievolles Spiel.

Von außen betrachtet erweckt dies oftmals das Bild, als seien autistischen Menschen eher an Fakten, Gegenständen und deren Eigenschaften interessiert als an anderen Menschen, beziehungsweise dem sozialen und emotionalen Miteinander, oder der inneren Welt der Gedanken und Gefühle. Auch wenn dies auf einige autistische Personen zutreffen mag – genauso wie auf Menschen außerhalb des Spektrums – berichten autistische Kinder, Jugendliche oder Erwachsene jedoch genau wie ihre nicht-autistischen Altersgenossen von dem Bedürfnis nach Sozialkontakt, Zwischenmenschlichkeit, Freundschaft und Liebe.

Durch ihre besondere Wahrnehmung und Hypersensitivität der Sinne sind sie jedoch in sozialen Situationen –  vor allem durch die Unvorhersehbarkeit, Komplexität und dem Chaos menschlicher Reaktionen, Gefühle und sozialer Beziehungen – schnell überfordert oder gestresst. Dies wiederum kann in sozialen Rückzug, vermeidendem Verhalten oder in abweichenden, unangemessenen oder unerwarteten Verhalten und Reaktionen münden.

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