Empathie ist die Fähigkeit, das innere Erleben einer anderen Person zu verstehen und zu teilen. Als „Umbrella Term“ beinhaltet Empathie verschiedene Komponenten:
Das kognitive Verstehen des emotionalen Erlebens einer anderen Person bezeichnet man als kognitive Empathie. Sie steht in engen Zusammenhang zur Theory of mind, also der Fähigkeit, mentale Zustände anderer Menschen, also Gefühle, Bedürfnisse, Ideen, Absichten und Erwartungen, durch Perspektivenübernahme zu erkennen.
Kognitive Empathie sowie basale neuronale Prozesse (z.B. Spiegelneuronen) kann eine affektive Resonanz auf das Gefühl einer anderen Person hervorrufen. Dies ist die emotionale Facette der Empathie. Bei negativen Gefühlen der anderen Person leidet man dementsprechend empathisch mit – man hat „Mitleid“ – bei positiven Gefühlen freut man sich mit der anderen Person.
Empathisches Mitempfinden kann zu auf den anderen gerichtete Gefühle empathischer Anteilnahme und Mitgefühl („empathic concern“) führen, welche wiederum prosoziale Handlungen (z.B. Helfen) motivieren. Ist jedoch die empathische Reaktion, v.a. auf das Leid eines anderen, nicht ausreichend reguliert, kann sie auf sich selbst gerichtete Gefühle des Unwohlseins und der Ängstlichkeit hervorrufen („personal distress“).
Hier wird deutlich, dass Empathie neben dem Entschlüsseln der Gefühle des anderen anhand von nonverbalen Signalen (Gesichtsausdruck, Stimme/Tonlage, Gestik, Körperhaltung) sowie anhand der gefühlsauslösenden Situation, die Fähigkeit voraussetzt, die eigenen Gefühle wirksam erkennen, verstehen und regulieren zu können.